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Kinderwunschblog

Auf meinem Kinderwunsch Blog schreibe ich über die verschiedenen Aspekte rund um das Thema unerfüllter Kinderwunsch und wie Ihr damit umgehen könnt. Sei es als Singe-Mann, Single-Frau oder als Paar. Dabei umfassen meine Beiträge emotionale, soziale, psychische und medizinische Aspekte sowie Informationen zu bestimmten Fragestellungen wie Ablauf einer Kinderwunschbehandlung oder der Auswahl eines passenden Kinderwunschzentrums. Wenn Ihr Euch einen Blogbeitrag zu einem ganz bestimmten Thema wünscht, schreibt mir doch gerne.

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  • Daniela Zeibig

Wie Du mit Deinem Kind über den unerfüllten Geschwister-Wunsch sprechen kannst

Es ist das eine, für sich selbst einen Weg zu finden, mit einem unerfüllten Geschwisterwunsch zurecht zu kommen. Viele gestehen sich diesen Schmerz schon Mal garnicht ein, weil sie ja schon ein Kind oder Kinder haben. Da wäre „man“ ja undankbar. Da würde man ja das Kind, das schon da ist, nicht wertschätzen. Das stimmt nicht. Wir können sehr dankbar sein für das Kind, das schon da ist. Wir können uns so sehr über das Kind freuen. Und gleichzeitig so traurig sein, dass es mit dem 2. oder 3. Kind einfach nicht klappen will. Bloß, was tun, wenn das Kind uns fragt. Wenn es sagt „ich will noch eine Schwester, Mama“. Oft triggern diese Fragen. Denn, wenn man selbst so traurig ist und so voller Schmerz und es kommt völlig unvorhersehbar diese Frage, das kann einen schon aus der Bahn werfen.


Was Ihr tun könnt

Erst mal: Euer Kind will Euch natürlich nicht traurig machen. Es ist neugierig. Es will wissen, wie es ist, ein Geschisterchen zu haben. Es sieht bei anderen im Kindergarten, in der Schule, dass es Kinder mit Geschwistern gibt. Das ist erst mal spannend. Bleibt in solchen Momenten ganz bei Eurem Kind. Und fragt nach. Denn oft stehen ganz andere Bedürfnisse hinter diesem Wunsch nach einer Schwester oder einem Bruder. Ihr könnt sagen „Oh, das wäre wohl toll, so eine Schwester, oder? Was wäre denn da so toll dran? Erzähl mal.“ Dann sagt Euer Kind vielleicht „Dann hätte ich immer jemandem zum Spielen im Kindergarten“. Und schon seid Ihr bei den wahren Bedürfnissen. Euer Kind wünscht sich einen festen Spielpartner im Kindergarten. Vielleicht, weil es anstrengend ist mit einem Kind, das man nicht so gut kennt, ins Spielen zu kommen. Da könnt Ihr konkret ansetzen. Geht ruhig darauf ein „Oh, ja, das wäre ja praktisch, oder? Da hättest Du immer jemanden an Deiner Seite. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, sich die Kinder zu suchen, oder?“ Und so könnt Ihr ins Gespräch kommen und vielleicht ladet ihr am Ende ein Kind zu Euch nach Hause ein.


Ich bin grundsätzlich ein großer Fan, ehrlich zu sein. Natürlich immer entsprechend dem Alter Eures Kindes bzw. Eurer Kinder. Natürlich könnt Ihr (vielleicht später im Gespräch) auch sagen „Ich hab mir auch ein Geschwisterchen für Dich gewünscht. Und ich bin manchmal sehr traurig, dass es nicht klappt. Und das ist okay so. Ich kümmere mich um meine Traurigkeit. Weißt Du, ich bin sehr glücklich, dass Du da bist. So ein Glück haben wir da gehabt“. Und gebt auch Eurem Kind den Raum, manchmal traurig darüber zu sein, dass es kein Geschwisterchen hat. Es hat auch das Recht darauf, so wie Ihr.


Ich selbst bin auch Einzelkind. Und für mich sind meine Freundinnen wie meine Familie. Genau das könnt Ihr Euren Kindern auch weitergeben. Dass Freunde auch Familie sein können und wie wichtig gute Freunde sind, was Freundschaft ausmacht. Ersetzt eine Freundin eine Schwester? Wahrscheinlich nicht. Gleichzeitig kenne ich viele Freunde und Freundinnen, die ein schlechtes Verhältnis zu ihren Geschwistern haben. Also, das alleine ist kein Garant auf eine lebenslange Freundschaft.


Gerade in der heutigen Zeit, wo wir so viel Gestaltungsfreiraum haben und es so viele Familienkonstellationen gibt, finde ich diese Botschaft an Kinder sehr wichtig: Es gibt einfach alles. Mama Mama Kind, Mama Papa Kind, Mann Frau kein Kind, Papa Papa Kind, Papa Papa 2 Kinder und so weiter. So fühlt sich Euer Kind nicht „anders“. Gerade im ländlichen Raum gibt es ja noch oft die Konstellation Mama, Papa, 2 Kinder. Im städtischen Raum sieht es da schon ganz anders aus. Lenkt das Auge Eurer Kinder auf die Vielfalt, auf die Diversität. Wie anders, wie besonders jede Familie ist, ob mit oder ohne Kinder, mit einem oder mit mehreren Kindern. Und dass jedes Modell okay ist. Es gibt dazu auch viele tolle Bücher, die eine Möglichkeit sind, ins Gespräch zu kommen. Gerade, wenn Ihr vor Ort vielleicht nicht so eine hohe Diversität habt.



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